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LogbuchStaben #2

Nach langer Schreibabstinenz habe ich endlich mal wieder ein Dokument geöffnet. Und siehe da, es sind auch ein paar tolle Sätze dabei herausgekommen. Einen Titel hat diese Arbeit bis jetzt noch nicht und ich werde mich hüten ihr einen zu geben. Denn sobald sie einen Titel hat, habe ich das Gefühl in dessen Rahmen zu bleiben. Ergo – schreiben ohne Titel = schreiben ohne Grenzen ^^

Hier mal die ersten zwei Sätze aus meinem neuesten Fragment:

Nichts ist schmerzhafter, als zu erkennen. Zu erwachen und die verzerrte Fratze der Wahrheit zu blicken. 

Stadt Land Tod … ein verrücktes Spiel


~ * ~

Der süßlich verlockende Duft von Verwesung hing in der Luft, als sie die Leiche in einer Scheune am Rande von Quebec fanden. Die erstickende Hitze tat ihr übriges, dass der zuständige Gerichtsmediziner all seine Überzeugungskraft aufwenden musste, um sein Mittagessen dazu zu bewegen, im Magen zu bleiben.
Es dauerte nicht lange, um den aufgedunsenen Körper als Dr. Canuma, den exzentrischen Quantenphysiker, zu identifizieren. Der Doktor hatte sich vor ein paar Jahren offiziell zur Ruhe gesetzt, um im Verborgenen seine Theorien auch in der Praxis zu beweisen. Die noch immer blinkenden und surrenden Gerätschaften in der Scheune wiesen darauf hin, dass Canuma wohl sein letztes Experiment gewissermaßen versaut hatte.
Nachdem der Gerichtsmediziner seinen Würgereiz überwunden und die notwendigen Papiere unterschrieben hatte, konnte sie den Leichnam abtransportieren. Jedoch hatte keiner mit einem weiteren grausigen Fund unter dem Toten gerechnet. Eine Katze. Tot.
Der Fall der zweiten Leiche war schnell klar: Erstickungstod durch Quarkbecher. Dass das arme Tier ermordet wurde, stand ohne Zweifel fest, denn auf Canumas Schreibtisch fanden sich Experimentsprotokolle, die sowohl das Wort Katze als auch diverse Milchproduktsbehältnisse aufführten. Die Erklärung für die Todesursache des Physikers würde allerdings erst eine Autopsie ans Licht bringen.

Die Polizei der Stadt Quebec richtete eine Sonderkommission zur Aufklärung des Todes von Dr. Canuma ein. Die meisten der Kommission standen der Sache jedoch skeptisch gegenüber. Allen voran Sheriff Chunk. Er wusste, dass man die Gerätschaften in der Scheune nicht einfach hätte abschalten dürfen, als man den Alten in die Gerichtsmedizin brachte. Chunk hatte ein Näschen für heiße Spuren und eine solche witterte er vergebens in dieser Anlage.
Nachdem Chunk den Autopsiebericht bereits mehrfach gelesen hatte, konnte er immer noch nicht glauben, was dort stand. Es hieß Dr. Canuma sei durch multiples Organversagen gestorben. Zuerst verweigerten Leber und Nieren den Dienst, dann Lunge und Herz. Diese Lähmungen wurden durch Chrionex fleckeri verursacht. Würfelquallen. Das müssen Tausende gewesen sein, um den armen Tropf in einen solchen Streuselkuchen zu verwandeln, schoß es Chunk durch den Kopf. Er musste zu dieser Scheune.

Still war es hier, geradezu unheimlich. Er konnte die Geräte nicht einfach wieder anschalten, dazu fehlte ihm das nötige Wissen, so blieb Chunk nur die Möglichkeit sämtliche Unterlagen des Physikers zu durchwühlen. Den Krach, den er dabei verursachte, störte die Stille nicht. Sie zog sich weiter gemächlich unheimlich durch die Scheune und erschreckte dabei ein paar Ratten.
Der Sheriff entdeckte eine Videokassette unter den ganzen Papier- und Notizstapeln. Er schob sie in den alten Rekorder und schaltete das Fernsehgerät ein. So unglaublich diese Bilder ihm auch erschienen, so sicher war er sich auch, dass er gerade den Fall gelöst hatte. Blöd war nur, dass ihm niemand glauben würde. Das Video zeigte den Physiker bei einem seiner Versuche. Wahrscheinlich hatte er das Video aufgenommen, um später die Ergebnisse besser auswerten zu können. Sein Gesicht kam der Kamera immer näher, während er die Linse scharf zu stellen schien. Die plö tzliche Stimme von Canuma erschreckte den Sheriff. „ Ich werde nun ein Selbstexperiment durchführen. Durch Quantenverschiebung werde ich versuchen, in eine unserer nächstgelegenen Dimensionen zu gelangen. Falls ich nicht zurück finde, soll dieses Video der Beweis für meine Nachwelt sein, dass ich benachbarte Dimensionen bewiesen habe.“ Kauziger Verrückter, dachte Chunk.
Im weiteren Verlauf konnte Chunk sehen, wie Canuma seine Geräte ein- und ausrichtete. Das Bild verzerrte sich und sah aus wie das typische Hitzeflimmern über kochendem Asphalt. Der Sherrif riss die Augen auf. Auf demBildschirm materialisierte gerade eine Horde Quallen. Der Physiker drehte sich langsam um seine Achse und dem Sheriff wurde klar, dass Canuma die Tiere nicht sehen konnte. Dafür sahen sie ihn und ein leichtes Vibrieren ergriff jede einzelne Qualle, ehe sie sich auf ihn stürzten und ihn zu Tode nesselten. Ein Funke schlug aus einer der Maschinen im Hintergrund und der Quallenhinterhalt begann sich im Hitzeflimmern aufzulösen. Der Physiker lag mit dem Tode ringend am Boden. Mit letzter Kraft versuchte er an seine Autoschlüssel zu kommen, in der Hoffnung er könnte sich noch in seinen Qashqai schleppen und die Flucht ergreifen. Vergebens.

~ * ~

So etwas kommt dabei heraus, wenn man versucht bei diesem Spiel aus den gesuchten Wörtern eine Geschichte zu basteln 😀

Rezept gegen Liebeskummer …

… so lautet heute die dritte Frühlingsaufgabe im Gewinnspiel von vorablesen.de
Nach kurzem Nachdenken entstand dann folgende Idee:

 

Wieder glücklich in drei Schritten
Schritt 1
Zutaten
·         Taschentücher
Heulen was das Zeug hält. Je nach Gefühlsintensität wird dieser Schritt bei jedem/jeder Leidenden unterschiedlich lang andauern.
Schritt 2
Zutaten
·         Eis
·         Liebesfilme
Filme schauen und Eis essen, bis man der Meinung ist, dass Liebespärchen doof sind und anfangen zu nerven.
Schritt 3
Zutaten
·         Freunde
·         Partys
Man nehme die Freunde und gehe mit ihnen auf Partys und beginnt das Singleleben zu genießen, bis sich die nächste Liebelei anbahnt.

Drückt mir die Daumen 😉

Frühlingsgedicht

vorablesen.de hat eine tolle Frühlingsaktion gestartet. Vom 21.03. bis 27.03. gilt es täglich eine Aufgabe zu lösen.
Die heutige Aufgabe bestand darin, ein sechszeiliges Gedicht mit den Worten Frühling, Kuss und Herz zu schreiben.

 

Frühlingserwachen
Der Kuss der Sonne nährt das Herz.
Ihre Strahlen lassen Vögel singen.
Liebe erwacht nun zu neuem Leben,
Menschen nach dem Glücke streben.
Winterfrust ließ sich bezwingen,
Der Frühling hält Einzug in den März.
Dies war meine Lösung der Aufgabe und ich bin schon gespannt, was es morgen zu lösen gilt.

Textfragment #2

Irgendwie schaffe ich es nicht, mal was Ganzes zu schreiben … und einen Titel gibt es hier auch nicht …

 

„Ist das das Ende?“ ihre Stimme war nur noch ein heißeres Flüstern, als ihre violettblauen Augen seinen Blick suchten. „Ja“, antwortete er gleichgültig, als er sich zum Gehen wandte. Seine Schritte verhallten allmählich in der Dunkelheit und das Blut sickerte gemächlich aus dem zierlichen Körper der jungen Frau. Ihre Hände, die sie eben noch – mit dem Tode ringend – auf die klaffende Bauchwunde gepresst hatte rutschten schlaff zu Boden. Vanessa Leary war tot. Nur das Mondlicht wurde Zeuge dieser Tat.
„Es ist vorbei.“ Mit diesen Worten setzte sich Kean O’Brien zu einem nicht weniger zwielichtig wirkenden Mann an den Tisch. Das Licht aus dem Hauptraum der Taverne  versuchte vergeblich gegen den Rauch der Pfeifen und anderer Glimmstängel anzukämpfen, schaffte es jedoch nur die hinteren Ecken gerade so auszuleuchten, dass man kaum erkennen konnte, wer sich dort nieder ließ. So sah man auch nicht, dass ein Beutel voller Gold seinen Besitzer wechselte. Mit angemessener Bezahlung ließ sich noch immer jedes Problem beseitigen. „Wo ist das Schwert?“ „Für niemanden mehr auffindbar“ Keans schlichte Antwort auf die Frage seines Gegenübers ließ diesen wieder verstummen und verstehend nicken. Kean war nicht auf lange Gespräche aus und schon gar nicht würde er sich mir diesem Möchtegern von einem reichen Schnösel unterhalten.

1. Türchen …

…ja genau es ist wieder so weit. Adventskalenderzeit.
Kurzfristig kam ich auf die Idee meinen Blog als kleinen Adventskalender zu benutzen J
Die ursprüngliche Idee war, dass ich euch jeden Tag eine kleine Geschichte schreibe, aber da hätte ich sicher schon viel früher mit den Vorbereitungen beginnen sollen *lach*
Deshalb gibt es nun jeden Tag etwas anderes hier zu finden.
Heute gibt es eine kleine Geschichte…
Let it snow
Sally stand ganz aufgeregt an dem niedrigen Küchenfenster. Der erste Schnee fiel. Die weißen Flocken tanzten fröhlich vom Himmel herab und verwandelten die triste Herbstlandschaft in einen romantischen Wintertraum. Das Klappern der Teekanne riss Sally aus ihren Tagträumen.

„Mama baust du mit mir einen Schneemann?“ „Dazu ist es noch zu früh, mein Schatz. Warte bis ein wenig mehr Schnee liegt“, antwortete Margret ihrer Tochter während sie den Tee für den Nachmittag zubereitete. Ob der Aufregung des Mädchens konnte sie sich allerdings ein liebevolles Schmunzeln nicht verkneifen. „Darf ich trotzdem raus?“ Sally war die Ungeduld anzumerken. Sie liebte Schnee über alles und konnte es, jedes Jahr aufs Neue, kaum erwarten, dass der Winter Einzug hielt. „Na gut, aber bleib bitte nicht zu lang, es wird bald dunkel. Und frag Lea ob sie mit möchte.“ Margret musste die letzten Worte rufen, da Sally bereits in den Flur gestürmt war, um sich anzuziehen.  Dann würde sie wohl den Nachmittagstee allein trinken müssen. Margret war schon seit geraumer Zeit alleinerziehende Mutter, nachdem sich Sallys Vater Christoph dazu entschlossen hatte sie wegen so einer jungen Büroschickse zu verlassen. Die Familie bedeutete ihm alles hatte Christoph immer wieder aufs Neue betont. Zumindest bis das junge Ding ihn um den Finger gewickelt hatte. So hatte Margret den Nachmittagstee eingeführt, um Sally wenigstens ein klein wenig das Gefühl von einer Familie vermitteln zu können. Mittlerweile war – wie so vieles – auch das nur noch reine Angewohnheit, ohne große Bedeutung.

Sally hatte sich auf den Weg zu ihrer Freundin Lea gemacht. Das war das Schöne an einer kleinen idyllischen Vorstadtsiedlung, jeder kannte jeden und man mochte sich. Die Meisten jedenfalls. Lea und Sally waren Nachbarn und im gleichen Alter, wen wunderte es da, dass sie so gut wie alles teilten. So auch die Lieblingsjahreszeit. Es schneite bereits seit dem Morgen und so verschwand die Landschaft langsam aber sicher unter einer weißen Decke.
 Sally hatte noch nicht einmal das kleine Gartentor erreicht, da stürmte ihr auch schon Lea entgegen. „Los lass uns einen Schneemann bauen!“ rief das brünette Mädchen Sally zu und warf sogleich einen Schneeball nach ihr. Sallys Antwort ging im kindlichen Lachen unter. Kichernd machten sich die Mädchen auf den Weg zur nahegelegenen Waldlichtung. Das letzte Stück rannten die beiden um die Wette und Lea erreichte keuchend die Lichtung als erste. Erschöpft ließ sie sich in den Schnee fallen. Sally konnte sich die Gelegenheit nicht entgehen lassen und überschüttete ihre Freundin mit der weißen Pracht. Ihre Eltern würden mal wieder Belehrungen im Überfluss vom Stapel lassen, wenn sie völlig durchnässt nach Hause kamen. Den Mädchen war das egal. Lachend und über und über mit Schnee bedeckt machten sie sich daran den Schneemann zu bauen. Während Sally den Bauch formte, begann Lea damit Stöcke zusammen zu suchen und irgendetwas woraus man die Knöpfe machen konnte.
Vertieft in ihr Vorhaben bemerkten die Mädchen den großen Hund nicht, der sich am Waldrand niedergelassen hatte und die beiden – scheinbar amüsiert – beobachtete.

Erst als Sally sich nach Lea umsah, sah sie das Tier. „Lea, komm mal her. Aber ganz langsam…“ Sally wollte ihre Freundin keinesfalls erschrecken und sie hoffte dass Lea den Hund erst sah, wenn sie bei ihr war. „Ja sofort“, tönte es zurück, „nur noch den kleinen Zweig hier…“ Lea ließ sich nicht ablenken, immerhin hatte sie den perfekten Zweig als Besenersatz gefunden. Mit einem Ruck war dieser von der Birke abgetrennt. Lea verlor dadurch das Gleichgewicht und landete im Schnee. Während sie sich auf den Bauch rollte um Sally lachend zu winken, rückte der Hund in ihr Blickfeld. Ohne zu zögern rappelte sie sich auf und rannte geradewegs zu Sally und dem halbfertigen Schneemann. Der Hund legte lediglich den Kopf zur Seite, als verstünde er nicht, woher die Aufregung der Mädchen kam. Er konnte ja nicht ahnen, dass er der Grund war.

„Sally?“ „Ja?“ „Das ist bloß ein Hund oder?“ hoffend und ängstlich zugleich kam die Frage über Leas Lippen. Sally war schon immer jene von beiden gewesen, die sich nicht so schnell aus der Ruhe bringen ließ. „Ich weiß es nicht Lea. Von hier hat niemand so einen Hund.“ „Dann ist er vielleicht aus der Stadt hier her gelaufen.“ Lea und Sally mussten bei dem Gedanken lachen. „Er kommt nur aus der Stadt um uns beim Schneemannbauen zuzuschauen. Alles klar Lea.“ Lachend gab Sally ihrer Freundin einen Klaps auf die Schulter. „Ja, und was machen wir jetzt? Er sitzt immer noch da…“ Der Hund legte den Kopf in die andere Richtung und wartete ab was als nächstes passierte.
„Los, lass uns mal zu ihm hingehen“, schlug Sally vor und in Leas Gesicht machte sich augenblicklich entsetzen breit. „Das ist nicht dein ernst oder? Was ist, wenn er Tollwut hat oder uns beißt?“ „Sei nicht so ein Angsthase Lea. Vielleicht ist er ja ganz lieb. Was wäre, wenn er kein Herrchen hat und hier draußen friert oder verhungert?!“ Die Bestimmtheit in Sallys Stimme ließ Lea nur stumm nicken. Langsam und Schritt für Schritt bewegten sich die beiden auf den Hund zu. Lea blieb dicht hinter Sally und klammerte sich an ihrem Wintermantel fest. Beim Gehen versuchte Sally immer wieder Lea abzuschütteln, ohne Erfolg. Wie konnte man nur so ängstlich sein fragte sie sich. Aber auch das machte ihre Freundschaft aus, sie ergänzten sich wunderbar.
Die Mädchen waren nur noch wenige Meter von dem Tier entfernt und Sally streckte bereits den Arm nach ihm aus. „Sally nicht…“ Leas Stimme war nur noch ein Flüstern. Der Hund rührte sich keinen Zentimeter. Kaum eine Armlänge waren sie von dem fremden Hund entfernt. Sally ignorierte das nervöse Zupfen von Lea an ihrem Mantel und machte Anstalten das Tier zu streicheln. „Wow…“ entfuhr es der Rothaarigen „der hat aber ein weiches Fell. Lea du musst ihn auch mal streicheln.“ „Besser nicht.“ Entschied diese und beobachtete dennoch interessiert das Schauspiel. Dem Hund gefiel es. Er begann leicht mit dem Schwanz zu wedeln, als Sally mit einer erneuten Streicheleinheit über ihn herfiel. „Wo ist dein Herrchen?“ fragte sie den Hund, „hast du Hunger?“ Der Schneemann war völlig vergessen. „Na komm kleiner…“ versuchte Sally das Tier zu locken und trat einen Schritt zurück.  „Bist du verrückt? Was hast du vor?“ flüsterte Lea entsetzt. Sie kannte die Antwort schon und war wenig begeistert. „Ich nehm ihn mit nach Hause.“ bestätigte sich Leas Befürchtung. „Das kannst du doch nicht machen…“ „Klar, ich wollte schon immer einen niedlichen Hund haben.“ „Niedlich? Sally kleine Hunde sind niedlich und bei dem hier weißt du nicht mal was es für ein Hund ist und wo er herkommt weißt du auch nicht. Was ist wenn er plötzlich anfängt zu beißen?“ „Na jetzt übertreib mal nicht Lea. Schau mal, der ist doch total lieb. Er braucht nicht mal eine Leine.“ Die beiden Mädchen machten sich auf den Heimweg. Sally glücklich und amüsiert und Lea halb zweifelnd und besorgt. Der Hund lief brav nebenher.

Mitternachtsgedanken

 

Zeit heilt Wunden
Seit Generationen.
Doch sie heilen nicht.
Sind unter Narben verbannt.
Tief verborgen.
Bereit wieder aufzubrechen.

Eine schützende Mauer aus Eis.

Sie schmilzt.
Nicht zu verhindern.
Der Kreislauf des Lebens.
Maskerade.
Sie fällt gelegentlich.
Glockenhelles Lachen.
Freud oder Leid.
Unbekannt.
Momente vergehen.
Erinnerung bleibt.
Ein ganzes Leben.
Vergangenes kehrt zurück.
Vergessen.

Zukunft birgt Hoffnung.

Nicht ewig.
Nur einen Augenblick.

Textfragment #1

Faeromas musste mit ansehen, wie viele seiner Elfenfreunde in diesem Krieg starben. Der abgetrennte Kopf von Idril rollte mit einem schmatzenden Geräusch an ihm vorbei. Seine Augen waren noch immer weit aufgerissen. Idril war Faeromas bester Freund und Gefährte. Faeromas stand kurz davor ohnmächtig zu werden. Das Letzte was er sehen sollte, war ein Bild des Grauens.

Er sah das Schlachtfeld mit all seinen Kriegern und Opfern. Die Wiesen, leuchteten saftig grün, doch jetzt waren sie von einem tiefen Dunkelrot überzogen. Das Blut der Krieger. Überall lagen die toten Körper von den Menschen und Elfen. Manchmal konnte er sogar zwischen den Leichen Köpfe ohne Rumpf oder andere Körperteile erkennen. Förmlich abgeschlachtet lagen sie da.
Langsam verschwamm das Bild des Schlachtfeldes, doch er konnte immer noch ihre Warnrufe und Angstschreie hören. Musste sein bester Freund Idril das gleiche sehen oder war er in einem glücklicheren Gedanken zu der anderen Welt hinübergeschritten? Dies war die letzte Frage, die Faeromas sich stellte. Ein letzter hörbarer Atemzug und Faeromas versank in vollkommener Besinnungslosigkeit.

Der Elf mit dem langen braunen Haar und einer kleinen Narbe an seinem rechten spitzen Ohr schlug endlich seine Augen auf. Es waren zwei Tage vergangen seit man ihn auf dem Schlachtfeld, nahe einem Weltentor, gefunden und in Sicherheit gebracht hatte.
Mawen, eine junge blonde Elfe, mit Augen so blau und so tief wie das Meer, hatte ihn gefunden und hergebracht. Hierher in die riesigen Hallen von Alveran. Dies war der naheliegendste Ort gewesen, wo sie sich sicher sein konnte, dass nicht der kleinste Hauch einer Gefahr drohte.
Mawen war die ganze zeit bei ihm geblieben. Sie hatte an seinem Lager gesessen und abgewartet bis er aufwachte. Sie hatte in den letzten zwei Tagen nur sehr wenig gegessen. An Schlaf mangelte es ihr gänzlich.

immernoch eines meiner Lieblinge …

Momentaufnahme

Die Musik verhallt leise in der Dunkelheit, während ich der Party den Rücken kehre, um den Heimweg anzutreten. Der Mond steht hoch am Himmel und lässt den sonst schwarzen Asphalt blass erscheinen.
Keine Menschenseele begegnet mir auf dem Weg nach Hause, und so bleibt genug Zeit, den eigenen Gedanken auf die Spur zu kommen.
Es dauerte nicht lange, ehe ich dann doch von meinen Gedanken abließ, um die Bilder der Natur zu bewundern, die sich mir boten. Das Wasser eines Teiches glitzerte ruhig im Mondschein und das Schilfgras bewegte sich rhythmisch zu einer natureigenen Symphonie aus lauem Sommerwind und zirpenden Grillen. Unweit dessen trug ein kleiner Bach seine plätschernde Melodie dazu bei, die Nacht zu verschönern. Motten und anderes Getier tanzten im Schein der Straßenlaternen und die Sterne leisteten mir als Stille Beobachter Gesellschaft.
Bei diesem Schauspiel (ich will es mal so nennen) drängt sich mir doch die Frage auf, wie oft betrachten wir die Natur heute noch mit dieser Schönheit, wo doch die Schnelllebigkeit unseren Alltag bestimmt?!
In diesem Sinne wünsche ich noch einen angenehmen Samstagabend …

Sich etwas von der Seele schreiben…

… kennt vielleicht der ein oder andere von euch. Ich habe das heute mal versucht mit einem kleinen One Shot.

Einen Titel hat es bisher noch nicht und ich finde ich habe auch schon besseres geschrieben, aber das ist es was ich zu Papier gebracht habe und schon vom ersten Satz an ein kleiner Selbstläufer war. Ich will euch das natürlich nicht vorenthalten 🙂

One Shot

Dunkle Schleier der Nacht bahnten sich ihren Weg über die einsamen Felder vor  Laoghaire. Kleine dichte Nebelschwaden gaben der untergehenden Sonne ihr Geleit. Das plötzliche Verstummen jeglicher Geräusche, strafte die Idylle Lügen. Nichts.
Keine Grille zirpte und auch die Vögel hatten ihr Gezwitscher eingestellt, als sei es das normalste auf der Welt bei Einbruch der Dunkelheit an die Nachtruhe zu denken.
Nichts würde ab jetzt noch als Normal bezeichnet werden können. Der letzte Sonnenstrahl erlosch am Horizont und damit fing es an. So war es schon seit jeher.
Hannah Padraig hatte es nicht mehr weit bis zu ihrem kleinen Cottage. In ein paar Minuten würde sie das quietschende Holztor erreichen und wäre zu Hause. Am wärmenden Kamin. Die Scharniere des kleinen Tores hatten schon seit Jahren keinen Tropfen Öl mehr gesehen. Doch auch Hannah würde dem nicht mehr abhelfen können.
So schnell wie die Dunkelheit sie übermannte, so schnell kam auch die Kälte und gesellte sich zu ihr, als wären sie alte Freunde. Die junge Frau beschleunigte ihre Schritte. Sie spürte, dass sie beobachtet wurde. Mit jedem Schritt wurde dieses Gefühl stärker und die Kälte schmiegte sich enger um ihren schlanken Körper. Das Atmen fiel Hannah immer schwerer. Wie kleine Eiskristalle fraß sich die Luft in ihre Lungen. Keuchend und am ganzen Körper zitternd blieb sie stehen. Tränen stiegen ihr in die smaragdgrünen Augen und gefroren auf ihren Wangen.
„Du kannst nicht davonlaufen kleine Hannah. Du kannst mir nicht entkommen…“, leise und bedrohlich brannte sich die Stimme in ihre Gedanken. Verzweiflung und Hilflosigkeit überschatteten die sonst so fröhlich glänzenden Augen, als Hannah sich suchend nach der Quelle umsah. Durch den immer dichter werdenden Nebel sah sie ihr kleines Haus. Dort brannten Lichter. In der Küche würde Kean wohl gerade das Abendessen zubereiten. Dies war der letzte Gedanke, den Hannah hatte und den schwachen Lichtschein würde sie wohl nie wieder sehen.
„Woher kommt sie?“ neugierig und mit kindlicher Naivität zugleich wurde diese Frage in den Raum gestellt. „Woher sie kommt ist nicht wichtig. Wohin sie gehen wird solltest du fragen.“ Fast tadelnd wurde die Antwort gegeben. Stimmen aus dem Nichts schienen zu tuscheln und zu raunen, gleich dem Wind, der einen Laubwald durchstöbert.
„Er hat sie zu sich gerufen, doch wollte sie seinem Wort nicht folgen und so musste sie geholt werden. Er liebt sie, musst du wissen.“  Fuhr die zweite der Stimmen fort.
„Warum will er sie dann Töten?“
„Oh er wird sie nicht töten. Er wird sie zu unseres gleichen machen.“
Die Stimmen waren fort und auch das Tuscheln wurde immer leiser. Hannah schlug die Augen auf. Ihr erster Gedanke hätte Kean, ihrem Bruder gegolten, doch selbst in ihrem Innersten war es dunkel und leer, wie an dem Ort, an dem sie sich befand. Ihre zu Hause würde sie nie wieder sehen, soviel stand fest. Aber auch Kean Padraig würde sich nicht mehr daran erinnern, je eine Schwester gehabt zu haben. Dafür hatte man gesorgt.
 
Eigentlich sollte die Geschichte ganz anders verlaufen, aber wie das mit Selbstläufern eben so ist…die machen was sie wollen ^^ Naja von der Ursprünglichen Idee mir etwas von der Seele schreiben zu wollen ist auch nicht viel geblieben, denn geholfen hat es nicht ^^
Dafür hab ich jetzt eine Story mehr für meine Sammlung…
Ich wünsche euch eine geruhsame Nacht und verschwinde nun ins Bett…
Penny

Edit: ^^ Jetzt nachdem es zwei Sekunden Online war und ich es nochmals gelesen habe, musste ich mit erschrecken feststellen, das es schlechter geworden ist, als ich gedacht hatte…Was ich damit sagen will ist, dass ich hiermit feierlich gelobe das aus- und zu überarbeiten 🙂
 
 
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